HISTORISCHES, ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

kircheSchale, 1.450 Einwohner, Kreis Steinfurt, bildet die nördliche Grenze des Münsterlandes nach Niedersachsen zu den Kreisen Emsland und Osnabrück. Als ländliche Gemeinde ist hier über alle zeitbedingten Veränderungen die Struktur eines gepflegten Dorfes bewahrt worden. Um die Dorfkirche scharen sich im Schatten mächtiger Baumgruppen die Häuser des ursprünglichen Dorfkerns.

Schale war schon in vorgeschichtlicher Zeit an mehreren Stellen besiedelt, wie aus Hügelgräbern mit Urnenfunden zu schließen ist. Eine systematische Erschließung des Bodens durch sesshafte Bauern reicht zurück bis in die Zeit der sächsischen Landnahme (600-750 n. Chr). Die älteste urkundliche Erwähnung von Schale datiert aus dem Jahre 890. Danach besaßen die Klöster Werden und Corvey Grundrechte in Schale. In dieser Urkunde wird der Name des Ortes mit "Scaldi" angegeben.

Im Jahre 1278 wurde in Schale ein Zisterzienser Nonnenkloster gegründet, das jedoch im 30jährigen Krieg oder schon früher einem Brand zum Opfer fiel. Das Kloster führte den Namen "ad Scalam dei" (zur Leiter Gottes, zur Himmelsleiter). Eine Leiter ist auch im Schaler Gemeindewappen enthalten. Als Rest des Klosters ist die ehemalige Klosterkirche nach Erweiterungsbaumaßnahmen als heutige Dorfkirche noch erhalten.

In unmittelbarer Nachbarschaft der historischen Kirche befinden sich das Dorfgemeinschaftshaus "Evers'sche Mühle", das Pfarrhaus sowie das Paul-Gerhardt-Haus. Diese Gemeinschaftshäuser mit ihren Gruppenräumen stehen auch für die aktiven Gruppen- und Jugendarbeiten der Gemeinde zu Verfügung.

Unter dem Grafen Konrad von Tecklenburg erfolgte im Jahre 1535 die Reformation als evangelisch-reformierte Gemeinde. Nach einer Urkunde des Fürstlichen Archivs Rheda vom 03. Juli 1535 hat er das Kloster Schale mit allen Rechten durch Kauf erworben. Schale war bis in den 50er Jahren geprägt von den rein landwirtschaftlichen Betrieben mit den der Landwirtschaft zugeordneten Gewerbebetrieben.

Daneben haben sich in jüngster Zeit verschiedene gewerbliche Unternehmen der holz-, metall- und kunststoffverarbeitenden Produktion entwickelt. So werden am Ort auch verstärkt gewerbliche Arbeitsplätze angeboten. Diese Entwicklung, neben dem Interesse bei der Bevölkerung in der ländlichen Heimat zu bleiben, löste eine starke Nachfrage nach Bauplätzen aus. Es entwickelten sich am Ortsrand gepflegte Neubausiedlungen. Von der Gemeinde wurden moderne Ver- und Entsorgungseinrichtungen (Erdgas, zentrale Wasserversorgung, Kanalisation und Kläranlagen) geschaffen.

Was in Schale auffällt ist das ausgeprägte Gruppen-, Vereins- und harmonische Gesellschaftsleben innerhalb der Gemeinde. Jugendliche und Erwachsene sind in mehr als zwanzig Vereinen und Verbänden aktiv. Die erforderlichen Räume und Anlagen sind vorhanden. So stehen neben dem Dorfgemeinschaftshaus "Evers'sche Mühle" des Fördervereins, dem Paul-Gerhardt-Haus und dem Kindergarten der Kirchengemeinde, eine Grundschule mit Gymnastikhalle, ein Sportzentrum mit zwei Rasenplätzen, ein Kunststoffkleinspielfeld sowie zwei Tennisplätze zur Verfügung.

Für am Schießsport Interessierte ist in Schale eine vereinseigene Schützenhalle mit Kleinkaliber und Luftgewehrständen sowie ein im Privatbesitz befindlicher Schießplatz für Trap- und Skeetschießen, Kipphasenanlage, Kugelstand und Fasanenturm vorhanden.

Auch die nähere Umgebung lädt zum Besuch der Gemeinde ein. In gepflegten Gasthöfen und Hotels wird allen Gästen ein angenehmes Zuhause und eine vorbildliche westfälische Küche geboten. Führungen und Ortsbesichtigungen werden nach Absprache gerne durchgeführt.